Senatorenregatta 2024

Der Pflichttermin am 3. Oktober, der keine lästige Pflicht ist. In einer kurzen Rekapitulation. Dafür mit vielen Bildern von Antje!

Rasmus - geschmeidig vom Pin-End gestartet - auf dem ersten Downwind. Foto: Antje Cordshagen
Rasmus - geschmeidig vom Pin-End gestartet - auf dem ersten Downwind. Foto: Antje Cordshagen

Ein Oktobertag, der gegen 9:00 Uhr schwachwindig startete und den ganzen Tag Niesel und Regen versprach, dieses Versprechen allerdings nie einlöste.
Zu dieser Zeit waren fleißige Helfer schon Stunden am Werkeln - ein Festmeter Brötchen und Brot wollte mit Streichfett und Belag versorgt werden. Nur eine üppige Anzahl Helfer konnte dies bewältigen.

Zwischen 9:00 und 10:00 Uhr füllte sich das Vereinsgelände mit Besuchern, Gästen, Organisierenden und Sportlern. Bernhard und Jockel begannen mit dem Einchecken der Boote, Besatzungen und Gäste.

Angesichts der schwachwindigen Gesamtsituation gelang es Mone Schuberth, den Zeremonienmeister Schönrock und den Wettfahrtleiter Paul Ruchhöft (Stammschiedsrichterin Laura Kühlewind durch IDJM der Cadets auf dem Inselsee verhindert) davon zu überzeugen, dem üblichen Hin- und Her auf der Warnow ein paar Schikanen hinzuzufügen.

Zur Erinnerung: Es herrschte ganz leichter Nordwind und so überraschte das Gremium nach der Begrüßung bei der anschließenden Steuermannsbesprechung mit einer zwischen Steg A und WIRO-Marina ausgelegten Startlinie. Startboot an der Kante der Haedgehalbinsel, Pin-End östlich der WIRO-Stege. Die Luv-Tonne wurde kurz vor den Gehlsdorfer Steg gelegt. Eine echte Startkreuz!
Nach dem Runden der Luv-Marke musste eine Tonne am nordwestlichen Ende des Segelstadions erreicht werden, damit zum Erreichen der nächsten Bahnmarke (bei Fahrwassertonne 67/NW1) wieder ein wenig gekreuzt werden konnte. Es schloß sich ein langer Halbwind-Gang nach Osten in Richtung Tonne 64 (Höhe Hafentretkran an. Angesichts der knappen Platzverhältnisse auf der Zielkreuz sowie zwischen Luv-Marke und Steg wiegten viele alte Hasen bedächtig mit dem Kopf. Familie Schuberth überschlug kurz den Bestand an Harz und Matte und viele fühlen sich an die bekannte Wissens-Sendung "Unsinn mit Arel Graumann" erinnert.
Der Kurs sollte 2 x abgesegelt werden, wo das genaue Ziel war habe ich längst vergessen. Auf jeden Fall endete das Rennen mit einem Halbwindkurs Richtung West zwischen Tonne 64 und einer Peilung am östlichen Ende der Haedgehalbinsel.

Nach dem Auslaufen wurde fein nach der bevorteilten Seite gesucht, ein Großteil des Feldes entschied sich für die Seite des Startboots, um den ersten Schlag mit Backbordbug und in Luv ohne Staub Richtung Luvtonne zu beginnen.
Was nach einem guten Plan klang, wurde durch die unsteten Verhältnisse auf der Warnow kurz nach dem Start komplett ad absurdum geführt: Der Wind dreht gute 30 Grad nach links und bescherte den Schlitzohren "Bonito" und "Rasmus", die sich das Pin-End aussuchten, einen feinen Anlieger zur ersten Bahnmarke.

Das Gros des Feldes sah sich plötzlich mit Wind auf der Nase konfrontiert, zudem wurde es auf der rechten Seite des Feldes immer schwachwindiger und 20 Meter vor der Marke ging plötzlich gar nichts mehr - alles stand, dazu backstehende Vorsegel und keinerlei Ruderwirkung.
Alle, die zwar mit Backbord-Bug aber in Lee starteten, hatten noch Wind. Sie konnten leicht abfallen, behielten Fahrt im Schiff und konnten nach dem Umlegen den Schlitzohren folgen.
So rundeten "Rasmus", "Bonito", "Kea", "Selfmade" und "Brandy" als erstes die Marke 1, mit kurzem Abstand folgten das "Kalkei", "Sunship" und "Yelland" während die Luvstarter Geduld und Fender rausholen mussten.

Es folgte konzentrierte Wettkampfsegelei, in deren Folge wir uns langsam nach vorn segelten. Der Druck nahm zu und ich erinere mich an ein paar sehr spitze Halbwind-Episoden unter Ballonsegel. Trotz Hervorkramen angestrengtester Gesichtsausdrücke gelang es uns auf der "Klabüsterbeere" nicht, an den Gebrüdern Werner auf "Rasmus" vorbeizukommen - noch heute wache ich oft schweißgebadet und tränenüberströmt in der Mitte der Nacht auf.

"Wir hätten es in der zweiten Runde auf dem Gang nach Ost Höhe ASVzR weiter in Luv versuchen sollen!"
Hätte, hätte, Fahradkette!*

Das waren jetzt knapp 300 Bilder - aber dieses Mal war mit Mathias Rövensthal (Herr Fotograf) noch ein zweiter Fotograf mit auf dem Wasser - hier sind seine Bilder!

Die Ergebnisse

Platz Boot Gast Skipper Zeit
01 KEA Lisa Rieker (Volt), Nils Buyny, Mareike Ribbeck, Robert Wenndorf Andreas Wenndorf 01:15:26
02 Brandy Bodo Fiedler (Bootsservice Schuberth), Georg Leistenschneider, Lena Bergmann, Clemens Thamm Max Schuberth 01:17:37
03 Sunship Dr. Heinrich Prophet (Präsident der Bürgerschaft), Jan Thiemann, Till Zarnke Martin Kringel 01:17:43
04 Rasmus Willy Lehmann (Warnowkran), Heino Werner Christian "Epi" Werner 01:21:54
05 Klabüsterbeere Mario Lilie (Inros Lackner), Malte Breuer, Martin Kautz Martin Buck 01:22:04
06 Bonito Bente Frenz, Charlotte Wahrendorf Otto Timm 01:23:12
07 Scalar Harry Klaron, Norbert Bollmeyer Bernd Reyer 01:23:14
08 Selfmade Rolf Krämer (projekt RK), Antje Glaw, Bernhard Müller Jürgen Wenndorf 01:24:53
09 Kalkei Jonas Renken (Segelwerkstatt W'münde), Ute Fischer-Gaede (Senatorin für Stadt...*), Simone Schuberth Frank Schuberth 01:30:15
10 Pretender Fiete (Boostservice Schuberth), Crew 2, Crew 3 Adrian Schütt 01:31:58
11 Vela Michael Haupt, Achill Schümann Peter Haupt 01:33.27
12 Yelland Heiko Wenzel (Ramboll), Dirk Trescher (Stückro), Dirk Kleist, Hans Kirsten Ralf Kirsten 01:33:30
13 Boe M. Dudeck, Torsten Raths Holger Raths 01:35:17
14 Nessaja Karolin Kleist, Franz Schwarzer (Spender), Sigrun Hoffmann Maria Hoffmann 01:36:38
15 Titania Mathis Lobeck 01:37:27
16 Fent III Karina Jens (1. stellvertretende Vorsitzende Ortsbeirat Biestow), Claas Erdmann 01:40:35
17 Blue Bird Kai-Michael Stybel (DJH), Oswin Stybel Quinton Kalg 01:45:10
18 Hiddensee I Torsten Fischer (Amt für Stadtentwicklung), Gunnar Kraatz Annelie Kraatz 01:46:22
19 Wippsteert Barbara Cornelius (SPD-Fraktion), Bärbel Claus Heiko Albrecht 01:46:37
20 Ayesha Felix Krause, Axel Seifert Frederik Hesseln 01:47:32
21 Tambari Leonie Hellmann, Lena Sebastian, Antonia Sebastian, Severin Sebastian-Schiller Oliver Carnein 01:48:00
22 Clou Rainer Arlt, Johannes Emigholz Jens Knop 01:48:16
23 Hardcora Joshua Richter, Kai-Uwe Richter (Fraktionsvorsitzender FDP) Steffen Sarrazin 01:49:49
24 Germon Holger Winkler, Dr. Enoch Lemcke, Heinrich Thiele Thomas Kraeft 01:51:48
25 Antigua Moritz Burk, Felix Winter (Fraktionsvorsitzender Grüne) Ulrich Kreja 01:57:54
26 Oldi Thomas Asendorf, Matthias Reinholdt Susann Krüger 01:58:00

*Senatorin für Stadtplanung, Bau, Klimaschutz und Mobilität


Damit sind alle 26 Boote deutlich unter 2 Stunden geblieben und für die Habenseite der diesjährigen Senatorenregatta bleibt eine erfreulich hohe (und aktive!) Teilnahme aus Politik und Wirtschaft zu vermelden! Dabei freuten wir uns besonders über Karina Jens und Enoch Lemcke, die nur noch drei Teilnahmen benötigen, um Ehrenmitglied des RSC 92 zu werden!
Vielen Dank!

Schlussendlich noch Dank an die Organisatoren und Sponsoren: Einladen, Bier besorgen und kredenzen, Stullen, Bockwurst, Brötchen, Flaggen anbringen, in die Einöde Vorpommerns reisen, um Fisch zu besorgen. Tonnen legen, Wettkampf überwachen, Zeiten nehmen, am Mikrofon der eigenen Stimme die Grenzen aufzeigen... So eine Regatta wird immer von Menschen gemacht und erzeugt hier und da Kosten.

Dank an Nordwasser, die Stadtwerke Rostock, die Dachdeckerei Luks & Voigt, die Segelwerkstatt Warnemünde, die Rostocker Brauerei, Speedsailing aka Sailution Marketing, Kloska Group Schiffsversorgung, Bäckerei Mertins, Baltic Yachtpoint, Bootsservice Schuberth, Fischhus Rostock, Jacques Weindepot, Brüning Obst & Gemüse, an das Deutsche Jugendherbergswerk, projektRK und an den Maritimen Rat!

*Allerdings ist der 4. Platz auf "Rasmus" natürlich auch teuer erkauft - zwischen den Gebrüdern Werner herrscht der raue Ton der Piraten.
Ich persönlich gebe gern einen Platz ab, wenn es dafür menschlich bleibt! 😜