Unter der Aufsicht einer internationalen Jury bieten diese Zweihandboote modernen Regattasport mit allen Raffinessen; klar dass da auch das asymmetrische Vorwindsegel nicht fehlt.

Interessant, dass die Boote von einem ungewichteten Mix aus Handicap und vermeintlicher "Normalität" bewegt werden. So gibt es durchaus Teams, wo beide Segler eine körperliche Beeinträchtigung haben. Aber eben auch solche, bei denen die Beeinträchtigung des einen durch Unversehrtheit des anderen kompensiert wird.
Rein formell ist die attestierte 30%ige Beeinträchtigung eines Besatzungsmitglieds das Kriterium für ein „good to go“. Eine smarte Regel, die unsägliches Geschacher um Vergütung verhindert und somit Hürden beseitigt.

Serious sports: Annelie und Leo in Aktion.

Die Veranstaltung mit einem sechsstelligen Budget wurde vor Ort durch den RRV mit Unterstützung von Land, Kommune und Industrie gestemmt - der hohe Anteil an personeller Unterstützung durch den RSC 92 und assoziierte Personen war mehr als offensichtlich. So lag ein Großteil der Organisation in den Excel- und Telefon-Händen von Jan. Der Betrieb auf dem Wasser sowie Auf- und Abbau wurde durch Clemens, Klaas, Timon, Vincent, Christine, Adrian, Jürgen, Georg, Paul, Henriette, Linnea, Max S., Max C., Ann-Charlott, Lotti, Greta, Angela, Birte, Jens gewährleistet. Zusätzlich wuppten Ulrike und Christiane Bar und Tresen, kurze Assistenz von Martha und Karl.
Kein Ranking, aber es bleibt der Verdacht, dass Clemens auf eine Zweitadresse am Warnowufer hinarbeitet...

Und weil die jungen Menschen in unserem Verein durchaus gewohnt sind, die sprichwörtliche "extra mile" zu gehen, wurde der Support bis in die Teilnehmer-Liste des Wettbewerbs getragen.
Max sprang am Samstag kurzfristig auf dem Wasser ein, als ein Team-Mitglied des britischen Bootes gesundheitliche Probleme bekam. Zwischen den bunten Tonnen bekam er es mit Annelie zu tun, die zusammen mit Leo Nüske das "Team Rostock" bildete.

Neben all den inklusiven und noblen Aspekten um Teilhabe, Ausgleich und Ehrenamt soll hier der sportliche Charakter der Veranstaltung nicht zu kurz kommen: Auf dem Wasser wurde um jeden Punkt gekämpft; als es am Samstag ein wenig böiger wurde, brillierten alle Teilnehmer schon beim An- und Ablegen in der Boxengasse mit einer Boostbeherrschung, die der Aussenstehende so wohl nicht erwartet hätte.

Weltmeister wurde am Ende das Hamburger Team. Knapp vor Annelie und Leo, die bei Ihrem Debüt - zudem als jüngstes Team - die Silbermedaille errangen! Damit fügt das "Schweizer Taschenmesser" des RSC 92 seiner Liste an erfolgreich bewegten Bootsklassen zwei weitere hinzu: Nach Opti, Pirat, 29er und Virteltonner "Hiddensee" muss man sich vor Fräulein Kraatz nunmehr auch auf "Far East S\V 14" und "RS Venture connect" in Acht nehmen...
Gewonnen haben alle.

Inklusive Segel-WM in Rostock: Zwei 14-Jährige sind dabei
Leo Nüske und Annelie Kraatz bilden mit ihren 14 Jahren eines des jüngsten Teams - trotzdem fahren sie bisher vorne mit.
Kommune Inklusiv Rostock
inclusionworlds-sailing.com – Inclusion World Championship for Sailing 2022
Inklusions-WM: Basedow/Löschke verteidigen den Titel – Große Begeisterung über den Event
Der Rostocker Stadthafen war am Wochenende Schauplatz der WM im Inklusiven Segeln. Silke Basedow und Nadine Löschke gelang die Titelverteidigung.