Schiffahrtsregatta 2025
Regattabericht von Robert, der dieses Jahr erneut mit "Karma" das Traditionsrennen bestritt.
Anreise und Vorbereitung
Am Donnerstagabend machten wir uns auf den Weg zur Schifffahrtsregatta, mit einem Zwischenstopp auf Fehmarn und Weiterfahrt am Freitag nach Olpenitz. Am Freitagabend trafen sich alle, es wurde gegessen, getrunken und wie bei einer UWV üblich, das Miteinander genossen.
Der Start der Regatta
Der Start erfolgte ab 09:00 Uhr, wir waren Startnummer 7 von rund 100 Yachten, was für ein grosses Gewusel sorgte. Die Wettfahrtleitung meisterte das jedoch hervorragend. Gestartet wurde vor Kappeln, das Ziel lag in Ærøskøbing auf Ærø.
Start und erste Etappen
Der Start verlief mit Spinnaker, was notwendig war, damit der Zieleinlauf nicht noch später wurde. Die Strecke betrug immerhin 35 Seemeilen. Wir gehörten zur vorletzten Startgruppe, Gruppe 6. Die grossen Yachten wie die 86-Füsser und Volvos holten schnell auf, während Traditionssegler wie die Anita zuerst starteten. Unser Start war in Ordnung, wenn auch leicht verspätet, da es Probleme mit dem Spinnaker gab. Unsere Position war dennoch gut, am Pin End, ohne Abdeckung der anderen – wir waren das zweitkleinste Schiff in unserer Gruppe.



The race is on. Fotos: Robert Wenndorf
Entwicklung des Rennens
Das erste Downwind-Stück verlief hervorragend – eine andere First 36.7 aus unserer Gruppe konnten wir hinter uns lassen. Beim zweiten Leg flaute der Wind kurz vor der Tonne plötzlich ab, aber wir konnten uns aus dem Gedränge heraushalten und die Innenbahn nutzen. Dann setzte der Wind fast ganz aus. Aus Süden kam neuer Wind, was wir leider nicht rechtzeitig erkannten, sodass andere Yachten, nur 50 Meter entfernt, vorbeizogen. Der Wind drehte weiter, sodass wir den Spinnaker bergen und mit Fock an der zweiten Tonne ankamen.
Strategie und Taktik
Das dritte Leg war ein Amwindkurs, auf dem wir sehr guten Speed fuhren, begleitet von X41 und XP 44, die uns nicht passieren konnten. Ein entscheidender Moment: Vor der Tonne herrschte wenig Wind und viele Yachten schafften die Höhe nicht. Wir holten mit Überhöhe und direktem Kurs auf die Tonne andere Boote wieder ein – darunter auch die First 36.7.
Endspurt und Zieleinlauf
Das letzte Downwind-Leg nutzten wir gekonnt mit einigen Halsen und profitierten von Winddrehern. Ein AIS-Check zeigte, dass wir einen guten Abstand zur Konkurrenz hatten – nur eine kleinere Crest 910 war uns dicht auf den Fersen. Also gaben wir nochmal alles und konzentrierten uns bis zur letzten Tonne. Dort ließen alle den Spinnaker runter und setzten auf Fock, nur wir hielten den Spinnaker noch – bis eine Regenwolke Wind brachte und wir auf Fock wechseln mussten. Mit gutem Abstand zum Feld und zur Insel fanden wir freien Wind. Nach dem Regen hieß es wieder: Spinnaker hoch und kämpfen bis zum Schluss. Die letzten 6 Seemeilen fuhren wir zügig mit Spinnaker und wussten beim Zieleinlauf nicht genau, wie sich die Konkurrenz geschlagen hatte – außer die Crest, die sehr nah dran war.
Einlauf und Siegerehrung
Der Einlauf in den Hafen war ein besonderes Erlebnis: Die ganze Ortschaft versammelte sich an der Mole, jedes Boot wurde mit einem Glockenschlag begrüßt und die Besucher applaudierten. Durch einen Anruf von „Bucken“, der mit den Volvos bereits im Hafen war, konnten wir rückwärts in eine kleine Lücke fahren und lagen direkt und alleine vor dem Festzelt. Der Hafen ist begehbar und die meisten Päckchen bestehen aus 12-15 Booten.



Impressionen aus dem Hafen Ærøskøbing. Fotos: Robert Wenndorf
Erfolg und Abschluss
Bei der Siegerehrung kam die Überraschung: Wir wurden Zweiter in unserer Gruppe mit 18 ORC-Schiffen und Dritter in der ORC-Gesamtwertung. Die Freude war groß. Anschließend wurde mit allen Teilnehmenden in der Zeltstadt ausgiebig gefeiert – die Band sorgte bis in den frühen Morgen für Stimmung.
Robert Wenndorf